Harald Zaglmaier

Harald Zaglmaier (* 05.11.1935 in Waldheim (Döbeln); † 19. August 2018 in Halle) war ein deutscher Stadtarchitekt und Autor. Er absolvierte nach einer Möbeltischlerlehre das Architekturstudium an der HAB Weimar (1956–1962) und blieb dort drei Jahre als Assistent von Prof. Hermann Räder. 1965 holte ihn Richard Paulick in das Planungsteam für die neue Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt, wo Zaglmaier rasch aufstieg: 1970 wurde er Paulicks Stellvertreter sowie Leiter der Abteilung Halle-Neustadt im Bezirksbüro für Städtebau und Architektur, 1973 zugleich Bezirksarchitekt und Direktor dieses Büros. In dieser Funktion prägte er maßgeblich die städtebaulichen Entwürfe für die Wohnkomplexe III und IV (1967–1972) und das Stadtzentrum (1973–1975), wofür er 1984 den Kunstpreis von Halle-Neustadt erhielt. 1986 übernahm er als Chefarchitekt die Planung des Kulturhauses am Hallmarkt, gab dafür seine leitenden Ämter in Halle-Neustadt ab, doch das Projekt blieb nach der Wende unvollendet.

Parallel zu Halle-Neustadt widmete sich Zaglmaier ab Mitte der 1970er-Jahre der denkmalgerechten Stadterneuerung in historischen Zentren wie Merseburg, Wittenberg, Eisleben und besonders Quedlinburg. Dort entwickelte sein Team eine angepasste „Hallesche Monolithbauweise“, die 1989 mit dem DDR-Architekturpreis („Umgestaltung Quedlinburg – Schmale Straße“) ausgezeichnet wurde. Als Bezirksarchitekt bewegte sich Zaglmaier zwischen kreativer Entwurfsarbeit und administrativer Verantwortung; eine Doppelrolle, die sein berufliches Selbstverständnis prägte und ihn nach 1990 verstärkt zur Denkmalpflege führte.

Siedlungen

Halle-Neustadt, Halle (Saale)

Weblinks

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Eintrag erstellt: Freitag, 27. Juni 2025aktualisiert: Samstag, 26. Juli 2025