Weimar-Nord

Weimar

Die Großwohnsiedlung Weimar-Nord liegt am nordwestlichen Stadtrand Weimars, direkt am Fuß des Ettersbergs. Sie entstand nicht auf der Basis eines städtebaulichen Entwurfs, sondern schrittweise in mehreren Planungsphasen bzw. Bauabschnitten. Ihr Kernstücken bilden ca. 2600 Wohn­einheiten in Platten­bau­weise. Den ersten Impuls als Wohnstandort erhielt das Gebiet 1954/55, als die AWG östlich der Ettersburger Straße erstmals Wohnblöcke errichtete. Den Sprung zum eigentlichen Wohngebiet markierte 1962 die Grundsteinlegung der sogenannten Experimentalbauten an der heutigen Heldrunger Straße; wenig später wurden 1966/67 die ersten Hochhäuser der Stadt in der Allstedter Straße errichtet.

Der Hauptteil des späteren Wohnungsbestandes wurde zwischen 1972 und 1978 errichtet. Es entstanden Anfang der 1970er Jahre acht weitere Wohnblöcke, denen bald die nötige Infrastruktur folgte. Zwischen 1978 und 1980 erweiterten der "lange" Block an der Bonhoefferstraße sowie Neubauten an der Stauffenbergstraße das Quartier. In den Achtzigern erhoben sich das Apartmenthaus im Westen, sowie Wohnhäuser für Angehörige der sowjetischen Streitkräfte.

Nach der politischen Wende begann 1994 ein umfassendes Sanierungsprogramm, das die alternde Plattenbausiedlung Schritt für Schritt modernisierte. Mit der 1998 eröffneten westlichen Umgehungsstraße erhielt Weimar-Nord zudem einen deutlich besseren Anschluss an das regionale Straßennetz. Heute präsentiert sich das Viertel als revitalisierter und gefragter Ortsteil, in dem die Bausubstanz der 1950er- bis 1980er-Jahre auf ein zeitgemäßes Wohnumfeld trifft.

Historie

  • 1954: Baubeginn 1. Bauabschnitt
    Der erste Bauabschnitt begann 1954/55: Entlang der Ettersburger Straße errichtete die damalige AWG die ersten Wohnblöcke. Zwischen 1962 und 1964 kamen in der Heldrunger Straße fünf weitere, fünfgeschossige Blöcke hinzu, ausgerichtet von Ost nach West und damit an die südlich bestehende Bebauung angelehnt. Den Abschluss dieses Bauabschnitts bildeten 1966/67 drei zehngeschossige Punkthochhäuser an der Allstedter Straße.
  • 1970: Baubeginn 2. Bauabschnitt
    In der zweiten Bauphase zu Beginn der 1970er Jahre setzte sich der Wohnungsbau westlich der Ettersburger Straße fort, vor allem entlang der Bonhoefferstraße und der Marcel-Paul-Straße. Die acht neuen Wohnblöcke sind abwechselnd in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung angeordnet.
  • 1978: Baubeginn 3. Bauabschnitt
    Der dritte Bauabschnitt schloss Weimar-Nord nach Westen ab: Zwischen 1978 und 1980 entstanden der "lange Block" an der Bonhoefferstraße und die Neubauten an der Stauffenbergstraße. In den 1980er-Jahren kamen ein Apartmenthaus am westlichen Rand des Quartiers sowie vier fünfgeschossige Gebäude nordwestlich der Bonhoefferstraße für Angehörige der WGT hinzu.
  • 1994: Sanierungsbeginn
    Ab 1994 begann die umfassende Sanierung der Siedlung.

Details

Details
Einwohner*innen (2005):5.477 Quelle
Einwohner*innen (2008):5.326 Quelle
Einwohner*innen (2010):5.448 Quelle
Einwohner*innen (2011):5.422 Quelle
Einwohner*innen (2018):5.808 Quelle
Einwohner*innen (2020):5.973 Quelle
Einwohner*innen (2022):6.003 Quelle
Einwohner*innen (2024):5.990 Quelle
Fläche (in km²):1,83 km² Quelle
Wohneinheiten (1986):2.734 Quelle: Manfred Dieck und Peter Zeh: Weimar-Nord – Chronik eines Ortsteiles der Stadt Weimar 1900–2008. Hrsg.: Ortschaftsrat Weimar-Nord. Weimar 2009, S. 10.
Sanierte Wohnbebauung
Quelle: flickr.com
Adam Lederer, CC BY-NC-SA 2.0
Rückansicht eines Wohnblocks
Quelle: flickr.com
Adam Lederer, CC BY-NC-SA 2.0
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Eintrag erstellt: Montag, 10. Juli 2023aktualisiert: Freitag, 1. August 2025