Neue Vahr
Die Neue Vahr entstand zwischen 1956 und 1962 als Prestigeprojekt der GEWOBA, gestützt auf das Bremer „Gesetz zur Behebung der Wohnungsnot“ von 1956, das den Bau von jährlich 10 000 geförderten Wohnungen ermöglichte. Mit rund 10 000 Wohneinheiten avancierte sie zur größten Wohnsiedlung Deutschlands und prägte Bremens Ruf als „Stadt des sozialen Wohnungsbaus“. Ihr städtebauliches Konzept, eine Synthese aus Entwürfen von Ernst May, Hans Bernhard Reichow sowie dem Bremer Team Max Säume und Günther Hafemann, teilte das Areal in fünf überschaubare „Nachbarschaften“. Kennzeichnend waren eine geringe Bebauungsdichte, die klare Trennung von Wohnen und Arbeiten, verzweigte hierarchische Verkehrswege, nach Besonnung ausgerichtete Wohnzeilen und großzügig parkartig gestaltete Freiräume; Leitideen der damals propagierten „gegliederten und aufgelockerten Stadtlandschaft“.
Architektonisch spannte das Wohnangebot einen Bogen vom Reihenhaus bis zum Apartment; fünf 14-geschossige Hochhäuser setzten als Landmarken Akzente in den einzelnen Nachbarschaften. Das quartiersübergreifende Zentrum bildete die Berliner Freiheit mit Ladenzonen und dem 22-geschossigen, 60 Meter hohen Wohnhochhaus von Alvar Aalto, das dem Viertel internationale Aufmerksamkeit verlieh. Heute ist die Siedlung in drei Ortsteile gegliedert: Nord, Südwest und Südost.
Historie
1956: Rahmenplan
1957: Baubeginn
1962: Fertigstellung