Gropiusstadt
Die Gropiusstadt liegt am südlichen Rand Berlins und bildet heute einen eigenen Ortsteil des Bezirks Neukölln. Ursprünglich 1958 als „Großsiedlung Berlin-Buckow-Rudow“ geplant, sollte sie Bewohner aus den überfüllten Gründerzeitquartieren Neuköllns aufnehmen. Walter Gropius und sein Büro TAC entwarfen zunächst eine locker bebaute Siedlung mit rund 14 500 Wohnungen in überwiegend 14-geschossigen Häusern. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 ließ sich die Stadt jedoch nicht mehr flächenhaft ausdehnen; der Entwurf wurde verdichtet und „wuchs“ in die Höhe: Bis 1975 entstanden schließlich etwa 19 000 Wohnungen für über 50 000 Menschen, darunter zahlreiche bis zu 30-geschossige Hochhäuser. Gropius selbst erlebte die Fertigstellung nicht und kritisierte mehrfach, dass sein ganzheitliches Konzept durch die Eingriffe verschiedener Senats- und Wohnungsbaugesellschaften verwässert worden sei.
Trotz der Abweichungen prägen wesentliche Elemente seiner Idee das Quartier: geschwungene Baukörper, moderne Fassaden und großzügige Grünzonen, die es von vielen anderen Großsiedlungen unterscheiden. Seit 1962, dem Jahr der Grundsteinlegung im Beisein von Willy Brandt, trägt die Anlage den Namen des Bauhaus-Architekten. Mit über 35 000 Einwohnenden gilt sie als in sich geschlossene, eigenständige „Stadt in der Stadt“, deren besonderes Selbstverständnis tief mit ihrer Entstehungsgeschichte verbunden ist.
Historie
1959: Planungsbeginn
1959 beauftragte der Berliner Senat Walter Gropius mit der Planung der Satellitenstadt.1962: Baubeginn
1962 wurde der Bau der ersten etwa 17 000 Wohnungen begonnen.1964: Erstbezug
Am 25. Februar 1964 konnten die ersten Bewohner ihre Wohnungen beziehen.1975: Fertigstellung
Das letzte Hause wurde 1975 eingeweiht. Gropius hat dies jedoch nicht mehr miterlebt.
Details
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Einwohner*innen (2022): | 38.264 | |
Fläche: | 2,66 km² | Quelle |
Wohneinheiten: | 18.500 (ca.) |
Architekt*innen
Weiterführende Links
Artikel auf goethe.de, von Wolfgang Mulke





