Gartenstadt Vahr
Die Gartenstadt Vahr entstand 1954 bis 1956 als erstes großes Nachkriegsprojekt der GEWOBA im Bremer Stadtteil Vahr. Unter der Leitung des renommierten Städtebauers Ernst May, unterstützt von den Bremer Architekten Max Säume und Günther Hafemann, wurden im nördlichen Teil rund 2000 Wohnungen um einen zentralen Anger gruppiert. Mays Lageplan zeigt eine „organische“ Komposition: Zeilen und Punkthäuser sind fächerförmig gegeneinander verschwenkt, wodurch abwechslungsreiche Zwischenräume, gute Besonnung und grüne Blickachsen entstehen. Diese freie Anordnung veranschaulichte den damals propagierten modernen Städtebau und diente als Musternachbarschaft für zeitgemäßes Wohnen.
Den südlichen Abschnitt realisierte hingegen die Bremer Treuhand in traditionellerer Bauweise, wodurch innerhalb des Quartiers zwei unterschiedliche bauliche Handschriften erkennbar sind. Obwohl der Begriff „Gartenstadt“ streng genommen nicht auf eine Siedlung mit mehrgeschossigen Wohnblocks und einem zentralen Hochhaus passt (ursprünglich war der Name „Grünstadt“ vorgesehen) setzte er sich durch und verweist bis heute auf das großzügige, parkähnliche Umfeld. Im Vergleich zur späteren Neuen Vahr, deren Typenbauten meist strikt parallel stehen, bewahrt die Gartenstadt Vahr damit einen locker gefügten, landschaftlichen Charakter, der das moderne Wohnungsbau-Experimentiervorfeld der 1950er-Jahre in Bremen widerspiegelt.
Historie
1954: Baubeginn
1956: Fertigstellung
Details
Details | ||
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Bauherr: | GEWOBA | Quelle |
Bauherr: | Bremer Treuhand | Quelle |
Einwohner*innen (1960): | 7.103 | Quelle |
Einwohner*innen (1975): | 9.376 | Quelle |
Einwohner*innen (1995): | 7.375 | Quelle |
Einwohner*innen (2007): | 7.383 | Quelle |
Einwohner*innen (2015): | 7.610 | Quelle |
Einwohner*innen (2021): | 7.503 | Quelle |
Fläche (2014): | 1,881 km² (Statistisches Landesamt Bremen) | Quelle |
Wohneinheiten (2011): | 4.195 | Quelle |